28. Dezember 2012

Stillen...immer rein mit dem Malzbier

Allergie gefährdete Kinder sollten sechs Monate voll gestillt werden. Das habe ich zum ersten Mal von meiner damals noch schwangeren Freundin gehört. Mein Mann leidet unter Heuschnupfen und in meinem Allergiepass steht noch einiges mehr. Ja gut...Stillen wollte ich so oder so.
Vor der Geburt war ich noch nicht davon überzeugt, dass mein Körper das hin bekommt. Allerdings dachte ich auch, dass ich bestimmt Schwierigkeiten habe, schwanger zu werden. Das klappte dann im ersten Zyklus.
Ich sollte mehr Vertrauen in meinen Körper haben.
Es wurde dann aber wirklich nicht so einfach. Der Anfang war super. Als die Schwester im Krankenhaus, die mir das Kind ganz merkwürdig auf den Bauch legte, aus dem Raum war, machten wir es uns im Bett bequem und er trank wunderbar. Die ersten zwei Monate liefen weiterhin gut, er trank häufig, war aber dann auch zufrieden. Die Häufigkeit nahm dann aber plötzlich noch mehr zu und das Schreien ebenfalls.
Ich ging dann auch sofort mit ihm zur Kinderärztin, die dann meinte, er habe schlichtweg Hunger, ich solle zufüttern. Wenn ich mehr trinke und die Milch wieder reicht, kann ich aufhören. Ja, das Trinken, das war immer ein Problem. Ich trinke immer zu wenig und gegessen hatte ich die letzten Tage davor auch nicht viel.
Ich kam mir vor wie eine Rabenmutter, hatte nicht genug Milch und ließ mein Kind hungern. Sofort kaufte ich eine Packung HA Prenahrung und am Abend wurde sofort ein Fläschchen weg gezogen.
Mir ging es sehr schlecht damit, ich wollte doch nur stillen und meinem Kind damit das Beste geben. Bei jedem Fläschchen hatte ich Tränen in den Augen und hoffte, dass er aufhört und satt ist. Aber wenn ich sah, wie zufrieden er war, wusste ich, dass es das Richtige war. Ich hatte aber den Ehrgeiz, es wieder hin zu kriegen mit dem Stillen. Meine Hebamme meinte nur: "Es hat halt nicht sollen sein." Super. Ich machte trotzdem weiter. Ich wollte alles da raus holen was geht. Bei einer Stillberaterin wurde ich erst einmal angeleitet wieder mehr zu essen und vor allem zu trinken. Und mich nicht so unter Druck setzen. Ich strengte mich ehrlich an, schaffte es nicht jeden Tag, wirklich richtig viel zu trinken, aber es wurde besser. In den letzten Wochen schaffte ich es von 600 ml Flaschenmilch auf jetzt 140 ml zu reduzieren. Der Rest ist Muttermilch.
Ich glaube nicht, dass wir das noch schaffen mit dem vollen Stillen. Aber es ist ok so. Meinem Kind geht es gut, es ist ausgeglichen und lacht viel. Das ist die Hauptsache. Ich bin dankbar, dass es so klappt wie im Moment, dass ich überhaupt stillen kann. Und auch wenn Malzbier ekelig schmeckt, es hilf wirklich gut.
So, mache mir jetzt ein Fläschchen auf.

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